Jameda-Refertilisierung
Andrologie
Andrologie ist die Lehre von den spezifischen Erkrankungen des Mannes, vor allem die männliche Fruchtbarkeit betreffend. Der Androloge behandelt Störungen der Zeugungsfähigkeit (Fertilitätsstörungen), Störungen der Potenz (Impotenz, erektile Dysfunktion), Sexualstörungen jeglicher Art sowie Hormonstörungen des alternden Mannes. Letzteres wird "late onset - Hypogonadismus" (LOH) oder Altershypogonadismus genannt. Auch PADAM (=partielles Androgendefizit des alternden Mannes), "ageing male" oder "Wechseljahre des Mannes" sind gelegentlich verwendete Begriffe für dasselbe Problem.
Operative Andrologie
Alle Spezialoperationen zur Therapie andrologischer Probleme werden durchgeführt, z. B. bei einer angeborenen oder aufgrund einer Induratio penis plastica (IPP = M. Peyronie) erworbenen Penisverkrümmung, bei einer Krampfader am Hoden (= Varikozele) oder bei chronischen Schmerzen am Hoden (= Genitalneuralgie).
Diese Operationen werden mit mikrochirurgischer Operationstechnik durchgeführt, das heißt, mit dem Operationsmikroskop oder mit der Lupenbrille.
Bei schwerwiegender, organisch bedingter Erektionsstörung, wenn andere Maßnahmen keinen Effekt zeigen, kann ein Schwellkörperimplantat erforderlich sein. Auch dieser Eingriff wird bei Bedarf durchgeführt.
Penile Corporoplastik
Zur Beseitigung einer angeborenen oder erworbenen Penisdeformierung (Penisverkrümmung, -verkürzung, - einschnürung und -torsion) kommen zwei operative Prinzipien in Frage.
1. Rafftechnik (z. B. TAU-Technik)
Bei der Originaltechnik nach Nesbit werden auf der Konvexseite der Krümmung kleine ovaläre Stücke der Schwellkörperhaut (Tunica albuginea) herausgeschnitten und die Schnittränder anschließend zusammengeführt (Raffnaht). Damit wird die Konvexseite an die Konkavseite der Krümmung angeglichen, wodurch es es zur Begradigung der Schwellkörper unter Verkürzung dieser auf der Konvexseite kommt. Diese Technik kann bei angeborener und bei erworbener Pensiverkrümmung angewandt werden. Wir haben diese Technik weiterentwickelt zur sogenannten Tunica-albuginea-underlap-Technik, wo unter demselben Prinzip konvexseitig die Schwellkörperhaut (Tunica albuginea) gerafft wird, dabei aber keine Stücke der Schwellkörperhaut entfernt, sondern die Schwellkörperhaut gedoppelt wird. Diese Technik weist einige bedeutende Vorteile gegenüber der Originaltechnik nach Nesbit auf und wird von uns seit mehreren Jahren erfolgreich angewandt (underlap-Technik.pdf).
2. Incisions-Patch-Technik (= small-incision-Technik)
Hier wird auf der Konkavseite der Krümmung operiert, indem der Plaques (= Verhärtung in der Schwellkörperhaut) eingeschnitten wird, so daß ein Spalt entsteht, um dessen Breite die Konkavseite des Penis länger wird. Dieser Spalt in der Schwellkörperhaut wird nun mit körpereigenem Gewebe (Haut, Muskelfaszie, Vene oder Schwellkörperhaut von anderer Stelle des Schwellkörpers) oder Collagenflies gedeckt. Diese Technik wird nur bei erworbener Penisverkrümmung angewandt. Die Entscheidung darüber, welche Operationstechnik im Einzelfall angewandt wird, ist eine individuelle Entscheidung, bei der u. a. die Begleiterkrankungen des Patienten berücksichtigt werden müssen.
Beide Operationstechniken erfordern einen stationären Aufenthalt von 2-3 Tagen. Die Komplikationrate ist bei beiden Techniken gering. Weitere Einzelheiten zu den Techniken und Ergebnissen: siehe u. g. Literatur.
Röntgenbild eines hydroflexiblen Schwellkörperimplantates
Literatur zur operativen Andrologie
Penile Corporoplastik bei IPP
Uro-news 1/2007
penilecorporoplastik.pdf
Penile corporoplasty using tunica albuginea free graft from proximal corpus cavernosum - a new technique for treatment of penile curvature in Peyrone`s disease
European Urology 2003
tap.pdf
Ultima Ratio bei Erektionsstörungen
UroNews 1/2004
skimplantat.pdf