Vasektomie = Sterilisation des Mannes
Die "no scalpel" - Vasektomie (NSV) ist ein wenig invasiver Eingriff zur Durchtrennung beider Samenleiter und stellt eine der Spezialoperationen von Prof. Schwarzer dar. Er hat die NSV als erste Urologe in Deutschland angewandt und bei über 4.000 Patienten durchgeführt. Die Sterilisation führt zu einer Zeugungsunfähigkeit des Mannes ohne Beeinträchtigung der Potenz oder des Hormonhaushaltes. Die durch die Vasektomie herbeigeführte Unfruchtbarkeit sollte als endgültiger Zustand gewollt sein. Trotzdem kann es in seltenen Fällen zu jeglichem Zeitpunkt später zur Wiedervereinigung (Zusammenwachsen) eines oder beider Samenleiter und damit zur erneuten Zeugungsfähigkeit kommen. Bei Änderung der Lebensumstände mit erneutem Kinderwunsch ist jedoch eine Operation zur Rückgängigmachung der Sterilisation (=mikrochirurgische Refertilisierung) möglich. Auch diese Operation stellt ein Spezialgebiet von Prof. Schwarzer dar.
Vor dem Eingriff:
Voraussetzung für die Durchführung der Vasektomie ist ein ausführliches ärztliches Beratungs- und Aufklärungsgespräch mindestens zwei Wochen vor dem Eingriff. Dabei werden die Durchführung des Eingriffs, seine möglichen Folgen und Risiken sowie die Verhaltensempfehlungen nach der Sterilisation ausführlich erläutert. Außerdem erfolgt eine körperliche Untersuchung des Genitalbereichs, wobei der Arzt dem Patienten die Stelle am Hodensack zeigt, wo bei der NSV eingestochen wird. Bei der Vorbesprechung erfolgt ggf. eine Blutuntersuchung (Blutgerinnung, HIV-Test und Hepatitis C-AK), diese Werte kann aber auch der Hausarzt bestimmen.
Zum Eingriff:
Die NSV erfolgt ambulant in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) in der Praxis. Der Patient liegt ganz entspannt auf dem Rücken und hört über Kopfhörer Musik seiner Wahl. Nach der Desinfektion des Hodensacks mit einem besonders schonenden, farblosen und nicht-brennenden Desinfektionsmittel erfolgt die örtliche Betäubung mit einer extrem dünnen Kanüle, so daß der Patient die Lokalanästhesie kaum spürt. Danach ist das gesamte Operationsgebiet völlig schmerzfrei. Dann wird der Hodensack mit einer Spezialklemme an einer Stelle aufgedehnt und es werden die Samenleiter mit einer speziellen Ringklemme hervorgeholt und durchtrennt. Die entnommenen Samenleiterstücke werden zur feingeweblichen Untersuchung geschickt. Der Eingriff ist minimal-invasiv und dauert etwa 15 min. Die Komplikationsrate der NSV ist sehr gering. Das Risiko für eine Nachblutung mit revisionspflichtigem Bluterguß im Hodensack liegt bei 0,5 %.
Instrumente zur No-scalpell-Vasektomie |
Minimal invasives Einstechen in die Hodensackhaut |
Isolierung des Samenleiters mit den Spezialinstrumenten (vor der Durchtrennung) |
Nach Unterbindung und Durchtrennung des Samenleiters in NSV-Technik |
Mögliche Komplikationen: Jeder Eingriff, auch wenn er noch so gering und minimal-invasisv ist, wie die "no-scalpel-Vasektomie", hat mögliche Komplikationen. Es kann akute Komplikationen wie Nachblutung mit revisionspflichtigem Bluterguß (Risiko 0,5 %), Wundinfektion (Risiko 1%) oder Allergie gegen örtliches Betäubungsmittel (Risiko < 1%) geben. Daneben gibt es langfristige Komplikationen, wobei hier im Vordergrund das sog. " Postvasektomie-Snydrom", auch Genitalneuralgie genannt, steht. Dabei handelt sich um ein chronisches Schmerzsyndrom im Bereich eines oder beider Hoden, oft ausstrahlend in die Leiste, unterschiedlicher Ausprägung, das sofort oder erst Wochen nach der Vasektomie auftreten kann und manchmal nur schwer zu therapieren ist. Dieses Schmerzsyndrom wird in der medizinischen Literatur mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit beschrieben (bis zu 5 %). Das Auftreten dieses Schmerzsyndroms ist abhängig von der Vasektomietechnik (siehe auch Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Urologie- EAU 2012). Alles spricht dafür, daß ein bleibendes Schmerzsyndrom nach der Vasektomie dann auftreten kann, wenn bei der Vasektomie die Durchtrennung der Samenleiter relativ grob unter Miterfassung von begleitenden Nerven und anderen Gewebsstrukturen erfolgt ist. Aus diesem Grund tritt ein Postvasektomie-Syndrom nach einer korrekt durchgeführten no-scalpel-Vasektomie, wo die Präparation des Samenleiters sehr subtil erfolgt und keine Begleitstrukturen unterbunden werden, extrem selten auf.
In den Händen eines erfahrenen Operateurs, wie Prof. Schwarzer, führt die Vasektomie mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als 1 :1000 zu einer bleibenden Genitalneuralgie.
Diese niedrige Rate des Postvasektomie-Syndroms ist ein wesentliches Argument für die Technik der no-scalpel-Vasektomie !
Wenn ein Patient trotz der schonenden und minimal-invasiven Art der NSV die Operation nicht allein in örtlicher Betäubung wünscht oder Angst vor der örtlichen Betäubung hat, kann der Eingriff auch in Hypnose oder in kurzer Vollnarkose durch die mit uns kooperierenden Anästhesisten angeboten werden (siehe unten).
Sterilisation in Hypnose (und örtlicher Betäubung)
Obwohl die NSV ein minimal-invasiver Eingriff ist, haben manche Patienten Angst vor der örtlichen Betäubung und/oder den erforderlichen Injektionen oder verbinden angstvolle Vorstellungen mit der operativen Situation an sich etc. Für diese Patienten bieten wir zur Entspannung vor Beginn des Eingriffs eine Hypnosesitzung an, so daß die Angst und Anspannung bereits vor dem Eingriff genommen wird. Die Hypnose wird durch Prof. Schwarzer durchgeführt. Diesen besonderen Service bieten wir bei Patienten mit großer Angst vor Spritzen oder o. g. Problemen an. Die örtliche Betäubung wird trotz Hypnose zusätzlich durchgeführt, da eine NSV nur mit Hypnose nicht schmerzfrei möglich ist.
Narkose
Nur bei wenigen Patienten kommt die Durchführung der NSV in Narkose in Frage, dies kann bei Unverträglichkeit/Allergie von örtlichen Betäubungsmitteln oder aus psychischen Gründen angezeigt sein.
Sollte aus den o. g. persönlichen Gründen des Patienten eine kurze Vollnarkose gewünscht sein, wird diese Leistung von den mit uns kooperierenden Narkoseärzten für € 300,- angeboten.
Die Sterilisation von Mann und Frau
in Gynaekologie und Geburtshilfe